Textsammlung: Routine und Langeweile

Ist der Aktivismus die vollendete Entfremdung der politsch “Aktiven” oder ist er eine notwendige, durch die uns umgebenden Bedingungen aufgezwungene, Rolle? In Zeiten reflexhaften Aktionismus und stoischem Festhaltens an den andauernd gleichen Gesten nach dem Motto “hauptsache was machen”, ist die Reflexion der eigenen Rolle und des eigenen Habitus drängender den je. Das diese Debatte nicht neu ist zeigen die hier versammelten Texte aus der Zeit des Aufommens einer aktivistischen Mentalität während der großen Anti-Globalisierungsproteste. Auch wenn nicht alle Aspekte der Diskussion frei übertragbar auf heute sind, zeigt diese Sammlung, dass wir das Rad nicht neu erfinden brauchen, sonder auch aus der Vergangenheit lernen können und müssen.

Texte in dieser Sammlung:
– Andrew X: Gebt den Aktivismus auf!
– J. Kellstadt: Die Notwendigkeit und Unmöglichkeit von Anti-Aktivismus
– Andrew X: Gebt den Aktivismus auf! – Post Script
– sasha k.: “Aktivismus” und “Anarcho-Purismus”

 

Cover

Inhalt

Broschüre: Observationen und andere Ärgernisse

Im Juli 2019 wurden drei Gefährt_innen aus Hamburg auf einer Parkbank verhaftet. Zwei von ihnen verbrachten daraufhin lange Zeit in Untersuchungshaft . Im Herbst 2020 ging der Prozess vorerst zu Ende. Ein Jahr später wurde eine Analyse der verschiedenen Überwachungsmethoden, die in Vorbereitung der Verhaftung angewendet wurden, veröffentlicht.

Infos zu dem Prozess findet sich unter
parkbanksolidarity.blackblogs.org
parkbankprozess.blackblogs.org

Broschüre: Feuer um Mitternacht, Zerstörung im Morgengrauen: Sabotage und Sozialer Krieg (Kasimere Bran)

Sabotage kann in allen Situationen, in jedem Terrain und von denen, die sie anwenden möchten, eingesetzt werden. Sie erfordert keine Spezialisierung oder Fähigkeiten, nur Initiative. Obwohl Nachrichten über Sabotage schwer zu finden sind, da sie von den Machthaber:innen verschleiert und negiert werden, gibt es einige bemerkenswerte Beispiele für ihren Einsatz, die wir untersuchen möchten. Diese Liste ist keineswegs vollständig, sondern eher eine Auswahl relevanter Beispiele.

Revolutionäre Organisationen und individuelles Kommitment (Monsieur Dupont)

Einige Ratschläge für Revolutionär_innen von Monsieur Dupont.

  1. Du musst nirgendwo beitreten – bestimme selbst, wie du mit dem Milieu umgehst.
  2. Gib nur das, womit du dich wohl fühlst zu geben.
  3. Toleriere niemals moralischen Druck zur Teilnahme an ‘Aktionen’. Als Antwort auf aktivistische Scheinheilige sage, ‘wir sollten nichts tun’, um unterschiedliche Positionen zu etablieren.
  4. Die Revolution beruht nicht darauf, dass du dich einem bestimmten ‘Bewusstsein’ anpasst, also fühle dich weder an Orthodoxien gebunden, noch verlange es von anderen.
  5. Alle Gruppen funktionieren eigentlich nur durch die Arbeit von ein oder zwei Individuen, wenn du also überhaupt einen Beitrag leistest, dann tust du mehr als die Meisten – und sprich immer als du selbst und nicht als die Gruppe. Continue reading “Revolutionäre Organisationen und individuelles Kommitment (Monsieur Dupont)”